Für Techies mit ethischem Kompass
Für Techies mit ethischem Kompass
Die Stärkung von Nachhaltigkeit und Ethik ist ein Bildungsziel der ETH Zürich. Ein ETH-weites Projekt integriert die Themen systematisch in die Lehre.
Absolventinnen und Absolventen der ETH Zürich sind prädestiniert dafür, nach Abschluss ihres Studiums den technologischen Fortschritt in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben. Ihre Fähigkeit, komplexe Technologien zu entwickeln, sollen sie dabei in den Dienst von Demokratie, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit stellen. Um dieser anspruchsvollen Anforderung gerecht zu werden, braucht es neben einer hochstehenden fachspezifischen Ausbildung, wofür die ETH seit Generationen steht, auch überfachliche Kompetenzen. Dazu gehört ein vertieftes und ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit und Ethik sowie gesellschaftlichen Kontexten.
Ethik meint dabei die Reflexion moralischer Prinzipien und gesellschaftlicher Werte. Nachhaltigkeit wiederum adressiert einen tragfähigen und zukunftsorientierten Umgang mit unseren Ressourcen – mit dem Ziel, die Bedürfnisse der heutigen Generation zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen einzuschränken. Bis heute fehlt an der ETH ein systematischer Einbezug dieser beiden Perspektiven in die Curricula. Mit der neuen Initiative «Nachhaltigkeit und Ethik» wird diese Lücke geschlossen.
«Bevor ihr Ingenieure seid, seid ihr vor allem Menschen.»
Verantwortungsbewusste Entscheidungen
Die Themen werden künftig wiederholt, aufbauend und zunehmend vertieft in allen Studiengängen behandelt. Damit werden die Studierenden befähigt, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und aktiv zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, technologische Gerechtigkeit oder faire Verteilung von Ressourcen beizutragen. Noch stärker als heute sollen Absolventinnen und Absolventen als «Change Agents for a Better Tomorrow» die Welt bewusst positiv mitgestalten. Da im Rahmen der Studienreform PAKETH ohnehin alle Studiengänge eine Revision durchlaufen, bietet sich eine einmalige Gelegenheit, dafür jetzt die richtigen Weichen zu stellen.
© ETH-Bibliothek Zürich, Kunstinventar / Ki-00008 / Frank Blaser, Zürich
Philanthropie schafft Momentum
Die Initiative soll an der ETH eine breite und tiefgreifende Wirkung entfalten. Mittels eines Spiral-Curriculums, bei dem sich theoretische und praxisorientierte Anwendungen von Konzepten und Theorien mit der Reflexion durch die Studierenden abwechseln, erwerben diese praxisnahe Fähigkeiten in werteorientierter Gestaltung, systemischem Denken, Stakeholder-Analyse und zivilgesellschaftlichem Engagement.
Gleichzeitig befähigt das Projekt auch ETH-Dozierende, Nachhaltigkeit und Ethik sinnvoll in ihre Lehre zu integrieren. Viele Dozierende möchten diese Themen aufgreifen, scheitern jedoch an Zeitmangel, fehlenden Ressourcen oder didaktischer Unsicherheit. Um diese Hürden abzubauen, stellt die Initiative Lehrmaterialien, Plattformen für Peer-Austausch sowie didaktische Weiterbildungen bereit. Anreize wie Projektförderungen, Lehrpreise und Sichtbarkeit bei zentralen ETH-Veranstaltungen erhöhen zusätzlich die Motivation und die institutionelle Anerkennung. Diese Elemente legen gemeinsam das Fundament für einen tragfähigen kulturellen Wandel, hin zur Anerkennung der erwähnten Perspektiven als integrale Bestandteile exzellenter ingenieur- und naturwissenschaftlicher Bildung.
Um den beabsichtigten Wandel konsequent realisieren zu können, ist die ETH auch auf Mittel von Gönnerinnen und Gönnern sowie Partnern angewiesen. Interessierte, die die ganzheitliche Vision exzellenter ETH-Ausbildung teilen und die Dimensionen Nachhaltigkeit und Ethik in der Lehre fördern möchten, sind herzlich eingeladen, mit der ETH Foundation das Gespräch aufzunehmen.
«Bildung soll junge Menschen nicht nur dazu befähigen, sich Fachkompetenzen anzueignen, sondern auch dazu, eine Vorstellung einer wünschenswerten Zukunft und des eigenen Beitrags dazu zu formen.»
Prof. Dr. Joël Mesot
Präsident der ETH Zürich,
Vizepräsident ETH Foundation
