Philanthropie über Länder und Generationen hinweg
Der ETH-Alumnus Eric Winkler hat bereits vielerorts gelebt und gewirkt. Die Verbundenheit zur ETH Zürich ist geblieben und hat zu einem aussergewöhnlichen Familienengagement geführt.
Sie und Ihre Familie unterstützen das Exzellenz-Stipendienprogramm der ETH Zürich – weshalb?
Das Leben macht uns zu einem Teil eines Kreislaufs: Wir empfangen, schaffen und geben weiter. Ich empfinde Dankbarkeit, der ETH als meiner Alma Mater und der Schweiz gegenüber. Unsere Familie ist sich einig, dass wir der Gesellschaft etwas zurückgeben möchten. Deshalb fördern wir Talente, die das Potenzial haben, zum Wohl von uns allen Überdurchschnittliches zu leisten.
Wie ist es gekommen, dass Ihre Familie gerade die Stipendiatin Janine Wetter gefördert hat?
Es war die jüngere Tochter Louisa, die im Familienrat anregte, dass wir der Klimaproblematik bei unserem familiären Engagement verstärkte Aufmerksamkeit widmen. Wir haben drei Vorschläge von Stipendiatinnen und Stipendiaten geprüft, die sich im Studium mit Klimafragen beschäftigen. Janines Forschung zu den Folgen des Klimawandels für die Polarregionen erschien uns besonders erfolgsversprechend.
Welche Erinnerungen an Ihre Zeit an der ETH haben Sie?
Geblieben ist mir vor allem die Energie meiner Dozenten, sie waren so begeisternd, wie ich das später nur noch in Stanford erfahren habe.
Besonders lieb ist mir die Erinnerung an meine erste Vorlesungsreihe, «Analysis 1», die ich bei Professor Peter Henrici im Audimax besuchte; die Klarheit seiner Gedanken war beeindruckend. Damals lehrten lauter Herren an der ETH, mit einem Körnchen Humor oder, wie der Professor für Klassische Theoretische Physik zu sagen pflegte, «cum grano salis». Dem Professor für Numerische Mathematik, Eduard Stiefel, verdanke ich die zwei besten mathematischen Witze überhaupt, ich erzähle sie bis heute. Bereits mein Vater hätte an der ETH studieren wollen, aber der Familie fehlte das Geld.
Wie blicken Sie auf die vergangenen zwei Jahre zurück, in denen Ihre Familie eine Master-Studentin auf Ihrem Weg begleitet hat?
Ich bin begeistert! Es hat sich ein anregender Austausch entwickelt, bei dem wir Einsichten in das Leben eines jüngeren Menschen gewonnen haben. Zudem hatte ich das Vergnügen, eine aufschlussreiche Master-Arbeit zu lesen. Für mich spannend waren auch die Einblicke in das heutige Leben am «Poly», wie wir die ETH früher nannten. Als Vater von zwei Töchtern hoffe ich, dafür ein wenig moralische Unterstützung geleistet zu haben bei einem Menschen, der noch am Anfang seines Wegs steht.