Talente 2023
Talente 2023
Donatorinnensicht

Vom Optimismus angesteckt

von Isabelle Vloemans
19. Dezember 2023
ETH Zürich Foundation, Vom Optimismus angesteckt
Der Geschäftssitz der Ernst Göhner Stiftung befindet sich in der Villa Stadlin in Zug. Den kulturhistorisch relevanten Bau erwarb die Stiftung 2007 und konnte sich im Umgang mit der historischen Bausubstanz als Kulturwohltäterin auszeichnen.
© ETH Foundation / Valeriano Di Domenico
Donatorinnensicht

Vom Optimismus angesteckt

von Isabelle Vloemans
19. Dezember 2023

Wenn’s passt, dann passt’s: zum Beispiel zwischen der Ernst Göhner Stiftung und den ETH-Talenten, die sie fördert. Patricia Kopp kennt die Hintergründe.

 

Wer war Ernst Göhner?

Er wurde 1900 in einfache Verhältnisse geboren und übernahm jung die Schreinerei und Glaserei des früh verstorbenen Vaters im Zürcher Seefeld. Daraus hat er ein riesiges Unternehmen gemacht, als Generalunternehmer und Pionier des Elementbaus. Ernst Göhner war eine bescheidene Person und hat schon zu Lebzeiten mit seinem Vermögen viel Gutes getan, seine Stiftung rief er 1957 ins Leben. Er war ein Menschenfreund und wollte unter anderem möglichst viele Junge unterstützen und das Feuer in ihnen noch stärker entfachen.

Was fördert die Ernst Göhner Stiftung heute?

Wir fördern in den vier Bereichen Kultur, Umwelt, Soziales sowie Bildung und Wissenschaft. Alle Bereiche sind gleichwertig, aber natürlich finde ich «meinen» Bereich am spannendsten (lacht). Er ist sehr vielseitig und umfasst Aus- und Weiterbildung, die Berufsbildung, das Jungunternehmertum sowie die Forschung. Von der Vorlesereihe an der Schule bis zum komplexen Forschungsprojekt hat alles darin Platz.

«Uns verbindet eine langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der ETH.»

Patricia Kopp

Wie sehen Sie die Beziehung zwischen der Ernst Göhner Stiftung und der ETH Foundation?

Die Schweiz ist auf Innovation angewiesen, weshalb wir mit der ETH Zürich und mit anderen Hochschulen zusammenarbeiten. Aufgrund der Komplexität, die die an den Hochschulen angesiedelten Themen teilweise aufweisen, ist es wichtig, dass wir auf eine Brückenbauerin zwischen uns und der Hochschule zählen dürfen. Die ETH Foundation trifft für uns eine Vorauswahl aus den Förderprojekten, was sehr hilfreich ist: Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit können wir uns darauf verlassen, dass die vorgeschlagenen Projekte grundsätzlich zu unserem Stiftungszweck passen.

ETH Zürich Foundation, Vom Optimismus angesteckt
© ETH Foundation / Valeriano Di Domenico

Aktuell fördert Ihre Stiftung das Projekt der Jungunternehmerin Julia Carpenter – weshalb erachten Sie es als vielversprechend?

Ich finde ihre Idee, ultraporöse Metallschäume zur Kühlung von Elektronikgeräten einzusetzen, so genial wie einfach. Nachdem ich mir ihre Unterlagen angeschaut hatte, wollte ich die Materialwissenschaftlerin in ihrem Labor besuchen, um mir von ihr die Herstellung und Weiterverarbeitung des Metallschaums zeigen zu lassen. Das in Julia spürbare Feuer und die Begeisterung ihres Teams waren absolut ansteckend. Für uns ist klar, dass sich für ihre Erfindung relevante Anwendungen finden lassen.

Wir durften Sie am diesjährigen «Meet the Talent»-Anlass unter unseren Gästen begrüssen – welchen Eindruck haben die geförderten Talente bei Ihnen hinterlassen?

Die drei Vortragenden sind mir als sehr facettenreiche Menschen in Erinnerung geblieben. Es war spannend zu erfahren, wie sie auf ihre Ideen kommen, was sie schon alles gemacht haben und welche Ziele sie verfolgen. Ihr Optimismus und ihre Begeisterungsfähigkeit liessen mich beschwingt den Nachhauseweg antreten. Ich finde, dass sich noch viel mehr Menschen engagieren und solche Anlässe besuchen sollten. Es verändert den Blick auf das aktuelle Geschehen und macht einem bewusst, dass neben den vielen Krisen und Herausforderungen auch ganz viele begabte junge Leute daran arbeiten, die Dinge zum Besseren zu wenden.