Engagement am Puls der Zeit

9. Dezember 2018

Zu Lebzeiten etwas zu bewegen, ist Adrian Weiss wichtig. Deshalb fördert er mit seiner Stiftung verschiedene Projekte an der ETH Zürich.

ETH Zürich Foundation, Engagement am Puls der Zeit
Adrian Weiss denkt gerne an sein Studium an der ETH Zürich zurück.
© ETH Foundation / Das Bild
Adrian Weiss denkt gerne an sein Studium an der ETH Zürich zurück.
© ETH Foundation / Das Bild

Wie kam es zur Gründung der Adrian Weiss Stiftung?

Adrian Weiss – Meine Frau und ich haben keine Kinder oder Angehörige, die der Unterstützung bedürfen – so war es mir wichtig, der Allgemeinheit etwas zu geben. Erst habe ich begonnen, bei vielen verschiedenen gemeinnützigen Stiftungen und Einrichtungen zu spenden. Nach meinem 70. Geburtstag habe ich meine Spendentätigkeit ausgedehnt und jährlich an rund zwei Dutzend Einrichtungen auch grössere Beträge ausgerichtet. Sei es an humanitäre Organisationen, für Bergbauern, die Jugendförderung, Medizinforschung oder für kulturelle Vereine. Als ich 75 Jahre alt wurde, wollte ich mit einer eigenen Stiftung gezielter spenden, um so auch grössere Projekte unterstützen zu können.

Was ist der Zweck der von Ihnen gegründeten Stiftung?

Adrian Weiss – Zweck der Adrian Weiss Stiftung ist – kurz gesagt – die Förderung des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts auf den Gebieten Architektur, Elektrotechnik und Computerwissenschaften.

Ein Engagement, für das die wissenschaftliche Gemeinschaft Ihnen sehr dankbar ist. Ziehen Sie auch für sich selbst einen Nutzen aus Ihrer Stiftungstätigkeit?

Adrian Weiss – Als technikaffinen Menschen begeistern mich die persönlichen Einblicke in technische Innovationen, die ich an der ETH regelmässig erhalte, jedes Mal aufs Neue. Ich bin überzeugt, dass Technik die gesamte Menschheit weiterbringt – neben beispielsweise Medizin, Umweltschutz oder Kultur. Ich will mein Geld sinnvoll einsetzen und noch miterleben und mitsteuern, was es bewirkt. Deshalb engagiere ich mich jetzt, wo ich noch voll im Leben stehe und die konkreten Ergebnisse meines Engagements verfolgen kann. Meine Stiftung soll ihre Mittel aktiv verwendet haben, bevor ich sterbe. – Ich gedenke übrigens 95 Jahre alt zu werden. (lacht)

Der Fokus Ihrer Stiftung auf Architektur und Elektrotechnik ist biografisch begründet.

Adrian Weiss – Ich habe Architektur an der ETH Zürich studiert. Es war eine strenge Schule, wir haben die Nächte durchgearbeitet. Architektur studierte man damals noch im Hauptgebäude im Zentrum. Die ETH bot mir eine hervorragende Ausbildung, von der ich mein Leben lang profitiert habe. Deshalb möchte ich der Hochschule heute etwas zurückgeben. Die Fördertätigkeit meiner Stiftung im Bereich Architektur verstehe ich als sozialgesellschaftliches Engagement in meinem Erstberuf. Nach acht Jahren als Architekt entschloss ich mich, in die Elektromotorenfirma meines Vaters einzutreten, wo ich mit den Jahren die Leitung der Firmen im In- und Ausland übernehmen durfte. Mein Vater erfand für die «Magnetic Elektromotoren»-Gruppe einerseits Linearantriebe, die Anwendung in Spitalbetten, Medizingeräten und am Bau finden, und andrerseits den Torquemotor, der z. B. in Parkhausschranken weltweit eingesetzt wird. Mit der Förderung der Elektrotechnik möchte ich meinen Vater – er diplomierte als Elektroingenieur an der ETH – und seine grosse Innovationskraft ehren.

Doch woher rührt Ihr Interesse an Computerwissenschaften?

Adrian Weiss – Auf diesem Gebiet vollziehen sich momentan Entwicklungen, die umwälzender nicht sein könnten. Das finde ich überaus faszinierend. Ich will mich mit meiner Stiftung am Puls der Zeit bewegen. Ausserdem sind Computer seit Langem ein Hobby von mir. 1980 habe ich mir meinen ersten Computer gekauft und 1983 meine erste AutoCAD-Workstation angeschafft. Seit 2003 baue ich mir alle drei Jahre einen PC mit den neuesten Komponenten.

ETH Zürich Foundation, Engagement am Puls der Zeit

Von meiner Ausbildung an der ETH habe ich mein Leben lang profitiert. Deshalb möchte ich der Hochschule heute etwas zurückgeben.

Adrian Weiss
Gönner ETH Zürich