Bayer fördert die Nachhaltigkeit von Agrar- und Ernährungssystemen

13. Dezember 2022

Das World Food System Center der ETH Zürich und Bayer gehen eine Partnerschaft ein, die sich für nachhaltige landwirtschaftliche Systeme und Produktionsmethoden einsetzt. Bayer unterstützt mehrere interdisziplinäre Forschungsprojekte des World Food System Center und spendet dafür in den nächsten vier Jahren insgesamt 1,1 Millionen Schweizer Franken.

ETH Zürich Foundation, Bayer fördert die Nachhaltigkeit von Agrar- und Ernährungssystemen
Detlef Günther, Vizepräsident Forschung ETH Zürich, und Natasha Santos, Head of Global Stakeholder Affairs & Strategic Partnerships Bayer Crop Science
© ETH Foundation / Valeriano Di Domenico
Detlef Günther, Vizepräsident Forschung ETH Zürich, und Natasha Santos, Head of Global Stakeholder Affairs & Strategic Partnerships Bayer Crop Science
© ETH Foundation / Valeriano Di Domenico

Um Lösungen für die grossen Ernährungsherausforderungen auf der Welt zu entwickeln, startet das World Food System Center der ETH Zürich mit Unterstützung von Bayer ein neues Forschungsprogramm für nachhaltigere Agrar- und Ernährungssysteme unter Berücksichtigung wichtiger Umweltaspekte. Ziel ist es, den Nutzen und die möglichen Konflikte bei verschiedenen Massnahmen in landwirtschaftlichen Systemen und Produktionsmethoden zu verstehen, dabei gleichzeitig das Produktionspotenzial zu erhalten sowie die allgemeine Widerstandsfähigkeit des Agrarsystems gegenüber Klimaauswirkungen zu stärken und die Biodiversität zu erhalten.

Forschung für die Zukunft der Landwirtschaft

Die Landwirtschafts- und Ernährungssysteme auf der ganzen Welt stehen vor grossen Herausforderungen. Künftige Agrarnahrungsmittelsysteme müssen ausreichend gesunde und erschwingliche Lebensmittel für eine wachsende Weltbevölkerung liefern und gleichzeitig einen ausreichenden wirtschaftlichen Nutzen für die Landwirte erbringen. Auf der anderen Seite steht die gesamte Nahrungsmittelproduktion  durch den Klimawandel, die zunehmende Knappheit natürlicher Ressourcen und die Verschlechterung der Bodengesundheit sowie der Biodiversität unter erheblichem Druck.

Es müssen also ausreichend Nahrungsmittel von guter Qualität erzeugt und dabei die Umweltrisiken und -auswirkungen deutlich gesenkt werden. Dazu braucht es Lösungen, die auf die lokalen Bedingungen und Ackerbausysteme sowie auf die Bedürfnisse der Landwirte zugeschnitten sind. Um das Produktionspotenzial der Landwirtschaft und der Bewirtschaftungssysteme langfristig zu sichern, ist ein Abwägen verschiedener Zielkonflikte erforderlich.

Natasha Santos, Head of Global Stakeholder Affairs & Strategic Partnerships bei Bayer Crop Science: «Die Weltbevölkerung wird nach Angaben der UNO in den nächsten 30 Jahren auf rund zehn Milliarden Menschen anwachsen. Die Versorgung dieser gegenüber heute zusätzlichen zwei Milliarden Menschen mit Nahrungsmitteln ist eine enorme globale Herausforderung. Gleichzeitig lässt der Klimawandel die landwirtschaftliche Produktion schrumpfen. Wenn die Landwirte heute und in Zukunft «mit weniger mehr produzieren» sollen, brauchen wir innovative Technologien, die einen effizienteren Einsatz der Ressourcen ermöglichen. Wir als Bayer freuen uns, dass wir das World Food System Center bei der Erarbeitung wissenschaftlicher Leitlinien für die Transformation der Landwirtschaft zu einer widerstandsfähigeren, nachhaltigeren und ernährungssichereren Zukunft unterstützen können.»

Detlef Günther, Vizepräsident Forschung an der ETH Zürich: «Statt Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers zu machen, erleben wir, wie die Zahl der unterernährten Menschen auf der Welt zunimmt. Es werden neue Lösungen gebraucht, um ausreichend Nahrungsmittel von guter Qualität zu erzeugen, sie für alle zugänglich zu machen und dabei die Umweltrisiken deutlich zu reduzieren. Diese neue Partnerschaft unterstützt die interdisziplinäre Forschung zur Entwicklung von Lösungen, die die Interessen von Landwirten, Industrie und Verbrauchern unter einen Hut bringen.»

Besonderes Augenmerk auf den ökologischen Fussabdruck

Die Unterstützung von Bayer ermöglicht neue interdisziplinäre Forschungsprojekte, die vor allem darauf abzielen, in jeder Hinsicht nachhaltige landwirtschaftliche Produktionsmethoden und -systeme zu identifizieren, sie anhand zentraler Messgrössen zu untersuchen und ihre Nachhaltigkeit durch die Minimierung von Zielkonflikten insbesondere im Hinblick auf Umweltbilanz und Produktionsrisiken weiter zu verbessern. Schlüsselkomponenten der Partnerschaft sind die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch zwischen Forschung und Praxis sowie interdisziplinäre, lösungsorientierte Forschungsansätze für wichtige in Europa angebaute Nutzpflanzen.

Das World Food System Center wird 2023 zur Einreichung von Vorschlägen aufrufen und mit der Auswahl der ersten Forschungsprojekte beginnen. Von den finanzierten interdisziplinären Projekten wird erwartet, dass sie aus ganzheitlicher Sicht Erkenntnisse über Lösungen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen von Ernährungssystemen liefern. Das World Food System Center und Bayer freuen sich darauf, die Ergebnisse mit dem Landwirtschaftssektor, anderen Forschungseinrichtungen, Unternehmen und der Öffentlichkeit zu teilen. In Zukunft können sich auch andere Industriepartner an den Forschungsaktivitäten beteiligen.