«Philanthropie ist mein Lebenselixier»

4. April 2023

Als ETH-Student schätzte Kurt Nohl den praxisnahen Unterricht. Nach dem Studium zog es den Ingenieur rasch ins Berufsleben, wo ihm seine Ausbildung gute Dienste leistete – der Höhepunkt seiner Karriere bildete die Leitung seines eigenen Unternehmens. Heute fördert er junge ETH-Talente, die sich für eine bessere Welt einsetzen.

ETH Zürich Foundation, «Philanthropie ist mein Lebenselixier»
Kurt Nohl hat zwei Töchter und einen Sohn. Im Bild seine Tochter Brigitte von Burg-Nohl.
© zVg
Kurt Nohl hat zwei Töchter und einen Sohn. Im Bild seine Tochter Brigitte von Burg-Nohl.
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Wofür haben Sie sich als Kind begeistert, das Sie bis heute begleitet?

KURT NOHL – Meinen Verwandten gehörte ein Bauernhof, auf dem viele Tiere lebten, mit welchen ich mich verbunden fühlte. Mit meinem Cousin durfte ich jeweils den Acker pflügen, wodurch mir die Natur sehr ans Herz gewachsen ist. Das ist bis heute so und mit ein Grund, weshalb ich mich für ein Projekt zu ihrem Erhalt engagiere.

Sie haben an der ETH Zürich Ingenieurwissenschaften studiert. Was war Ihr bestes Fach?  

Ein Musterstudent war ich nicht  vielmehr ein Praktiker! Mich begeisterten zum Beispiel die Hydraulikversuche im Physikunterricht. Wichtig für mich war immer die Verbindung aus Theorie und Praxis. Das eine geht nicht ohne das andere. Unsere studentischen Besuche in Produktionsstätten habe ich deshalb sehr geschätzt, da sie uns den Industrieprozess als Ganzes erkennen liessen. Das Miteinander und die Synthese aus Theorie und Praxis haben mich durch mein ganzes Berufsleben begleitet.

Was bedeutet es für Sie, ein Diplom der ETH zu besitzen?

Mich hat es nach dem Studium schnell ins Berufsleben gezogen. Mein Vater organisierte mir damals ein Praktikum in England, um meine Sprachkenntnisse zu perfektionieren.

Im Berufsleben war ich stolz auf den ETH-Abschluss, der mir in Verbindung mit meinen Englischkenntnissen viele Türen geöffnet hat.

Verraten Sie uns ein Erlebnis aus Ihrer ETH-Zeit, das Sie auch Ihren Kindern erzählen würden?

Im Restaurant und Zunfthaus «Weisser Wind» im Niederdorf in Zürich hatte ich einen Stammkreis, mit dem ich unzählige gesellige Stunden erlebte.

Was bedeutet Philanthropie für Sie persönlich?

Philanthropie ist mein Lebenselixier. Es bedeutet mir viel, junge Talente zu fördern, die unsere Welt weiterentwickeln und dabei ein gutes Stück besser gestalten. Damit leisten sie insbesondere auch einen wertvollen Beitrag für die Schweiz.

Wofür engagieren Sie sich nebst der ETH?

Gegenwärtig bin ich vor allem in meiner Familie engagiert, die bereits aus vier Generationen besteht. Das stellt für mich einen wertvollen Beitrag an die Zukunft dar. Ich verfolge die Maxime, mich nicht in den Vordergrund zu drängen, aber gerne dort zu unterstützen und zu helfen, wo ich es als sinnvoll erachte.

Kurt Nohl hat von 1950 bis 1955 an der ETH Zürich (damals Polytechnikum) studiert. Als er 1958 heiratete, arbeitete Kurt Nohl beim Industrieunternehmen Georg Fischer in Schaffhausen. Doch seiner Frau fehlte bald ihre alte Heimat und sie machte Kurt Nohl auf ein Inserat bei der Industriegesellschaft Schappe bei Basel aufmerksam. Er bekam die Stelle und sie markierte für Kurt Nohl den Wechsel in die Textilbranche, wo er später ein eigenes Unternehmen führte. In seiner Karriere erlebte er zuerst den Aufstieg der Maschinenindustrie und später die Krise in der Schweizer Textilindustrie.