«Freiheit und Gesundheit können uns genommen werden. Nicht jedoch das Wissen, welches wir uns angeeignet haben»
ETH-Alumnus Dr. Fabian Unteregger ist Comedian, Unternehmer, Mitgründer von Swiss Healthcare Startups und Gründungsmitglied des ETH Circles. An der ETH Zürich fördert er herausragende Talente und Unternehmertum.
Wie sieht die erste Stunde deines Tages aus?
FABIAN UNTEREGGER – Ich versuche meine beiden Hirnhälften in Betrieb zu nehmen.
Was ist Dir aus deiner ETH-Zeit besonders in Erinnerung geblieben?
Dass das Menu 1 in der Mensa 5.30 Schweizer Franken gekostet hat.
Gibt es etwas aus deiner Studienzeit, woran du gar nicht gerne zurückdenkst?
Ja, dass die Prüfungen immer im September stattgefunden haben. Das hat jeweils die Sommerferien ruiniert (lacht).
Dein Tipp an die ETH-Studierenden von heute?
Überlege dir, wofür du brennst. Was sind deine Leidenschaften? Verdienen wirst Du mit dem ETH-Master-Abschluss sowieso gut. Aber es lohnt sich, dies an einem Ort zu tun, an dem es dir Spass macht. Das Leben ist viel zu lang, um nicht seiner Passion zu folgen.
Was hast du an der ETH gelernt, das dich bis heute begleitet?
Im Gymnasium habe ich in den Mathematik-Lektionen meist mit einem Tischnachbarn geplaudert. Wir hatten viel Spass. Wir haben während der Lektionen nicht Funktionen, sondern Humor integriert und abgeleitet. Und dann dummerweise entsprechende Lücken. An der ETH habe ich an der Mathe richtig Freude bekommen, weil der Stoff kondensiert und im gestreckten Galopp vermittelt wurde. Ich weiss, das klingt wahnsinnig, ist aber so.
Wo hast du am liebsten deine Mittagspausen an der ETH verbracht?
Am Jöggelikasten unter der Polyterrasse. Und danach beim Kartenspiel «Arschlöchlen» (was damals noch nichts mit meiner Affinität zur Medizin zu tun hatte) und beim Schlemmen einer feinen Punschkugel.
Ein ETH-Geheimnis, das nur wenige kennen?
Es tragen nicht alle karierte Hemden.
Worauf in deinem Leben bist du besonders stolz?
Dass ich viel Risiko in Kauf genommen habe und der Plan aufgegangen ist. Meiner Meinung nach folgen in der Schweiz zu wenige Leute ihren wahren Leidenschaften. Das Ergebnis sind dann die langen Gesichter in den öffentlichen Verkehrsmitteln, Spannungen zuhause und endlose Coaching-Sessions. Ich helfe den Menschen nun, die langen in kürzere, fröhliche Gesichter zu verwandeln.
Was ist deine persönliche Motivation, die ETH zu unterstützen?
Die ETH ist eine top Hochschule. Und für Schweizerinnen und Schweizer liegt sie einfach so vor der Haustür. Hier kann man eine grossartige Bildung erwerben – zu einem unschlagbar günstigen Tarif. Freiheit und Gesundheit können uns genommen werden. Nicht jedoch das Wissen, welches wir uns angeeignet haben.